OMBRA
[NS Mahnmal Neues Landhaus Innsbruck ]
Ein großer, mächtiger Schatten an der Fassade des Neuen Landeshauses soll auf die dunklen Zeiten und die grauenvollen Ereignisse in der Zeit des Nationalsozialismus hinweisen. Ein schräg gebrochener Holzbalken aus dem "Hoferzimmer" wird einige Meter vor der Fassade im Boden verankert und wirft einen konstruierten Schatten auf das erste Obergeschoss des Neuen Landeshauses, in dem die nationalsozialistische Gauleitung und das Büro des Gauleiters untergebracht waren.
Der Holzbalken wirkt, als ob er aus dem großen Schatten entstanden ist, als ob ihn sein eigener Schatten bewegt und seine Existenz rechtfertigt.
Die Fassade erzählt eine wechselvolle Geschichte, welche nur Experten und Geschichtsbewussten gänzlich zugängig ist, aber von nun an prangert an ihr ein Kainsmal welches zwangsläufig das Hinterfragen fördert.
Der Schatten wird mit einem dünnen, geschwärzten und versiegelten Eisenblech dargestellt, welches mit filigranen, kaum wahrnehmbaren Ornamenten versehen ist. Diese Ornamente sind Fragmente der Verzierungen der Deckenbalken aus dem „Hoferzimmer“ (damalige Gauleitung) welches sich nun ebenfalls hinter dem Schatten befindet und dienen als banaler Rutschschutz.
Innsbruck, 2022
Stahl, geprägtes pulverbeschichtetes Stahlblech
Offener, EU-weiter Wettbewerb in zwei Phasen